Schwarzlotterien trocknen die Gemeinwohlförderung aus
„Die Gewinne der Anbieter der Schwarzlotterien sind die Verluste der Bürger, denn das Geld wird dem Gemeinwohl insgesamt entzogen", warnt Torsten Meinberg, Federführer des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) gemein-sam mit LOTTO Bayern Präsidentin Friederike Sturm. Bei einer Fachdiskussion zum Thema "Wettlauf um Millionen – Warum LOTTO-Gelder in den Sport und nicht in Steueroasen fließen sollten“ am 23.03.2017 in München erklärten Meinberg und Sturm im Kreise von Wissenschaft und Sport die Notwendigkeit und den Nutzen staatlicher Lotterieangebote für die Allgemeinheit und insbesondere für den Sport. Schwarzlotterien schöpfen im Internet inzwischen Spieleinsätze in gut dreistelliger Millionenhöhe ab. Profiteure sind dabei die Eigner dieser Anbieter. Damit unterscheiden sich diese Angebote maßgeblich von den staatlichen Lotterieunternehmen des DLTB, bei denen der Großteil des Ertrages den wohltätigen Zwecken sowie öffentlichen Haushalten zu-kommt. „Allein in Bayern wurden 2016 423 Mio. Euro an den Staatshaushalt abgeführt, sodass zahlreiche Projekte in den Bereichen Sport, Soziales, Kultur, Umwelt- und Naturschutz erst möglich gemacht wurden“, so Sturm.
Die Spielteilnahme zahlreicher Menschen am staatlichen Lotterie- und Wettangebot fördert über den DLTB schon seit Jahrzehnten mit jährlich bundesweit bis zu 450 Millionen Euro allein den Sport und sichert auch hier verlässlich die Finanzierung des Breiten- und Leistungssports.
Für Günther Lommer, Präsident des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), ist LOTTO ein zuverlässiger Partner des Sports. Wenn hier die finanzielle Grundlage wegbrechen würde, ginge es dem organisierten Sport schnell an die Substanz.
Das bestätigt auch Felix Loch, achtfacher Weltmeister und dreifacher Olympiasieger im Rennrodeln, aus seiner Sportlerpraxis: „Bis zur Weltspitze ist es ein weiter Weg. Daher ist die frühzeitige Nachwuchsförderung das Wichtigste im Leistungssport. Um an die Weltspitze zu gelangen und sich später als Leis-tungssportler dort zu behaupten, braucht ein Sportler neben dem eigenen Engagement und Talent viel Unterstützung, insbesondere aus finanzieller Sicht. Allein meine Kosten für Material und Ausrüstung übersteigen schnell die zehntausend Euromarke im Jahr. Dafür bedarf es einer verlässlichen Förderung des Sports durch die staatlichen Lotteriegesellschaften.“
Genau diese Förderung gefährden aber Schwarzlotterien im Internet, vor denen Dr. Ingo Fiedler, Wissenschaftler am Institut für Recht der Wirtschaft der Universität Hamburg, warnt: „Schwarzlotterien seien Wetten auf den Ausgang der Ziehungen der Lotterien des DLTB und täuschen die Teilnahme am Original LOTTO vor. Die Angebote bilden dabei oft 1:1 das staatliche Lottoangebot ab und wirken auf diese Weise für den deutschen Verbraucher vertraut und legitim. Für die Spielteilnehmer ist es verständlicherweise oft nicht leicht zuerkennen, ob sie am staatlichen Angebot oder an Schwarzlotterien teilnehmen. Klärung schafft leider erst ein Blick ins sog. Kleingedruckte, im Internet ein Blick in das Impressum.“
„Das Original LOTTO ist jedenfalls am roten LOTTO-Kleeblatt zu erkennen, das gleichzeitig das Gütesiegel für ein staatliches, sicheres und seriöses Glücksspielangebot ist. Bei uns sind Spielteilnehmer und Gewinner immer auf der sicheren Seite“, ergänzt Sturm.
Warum es die Schwarzlotterien überhaupt seit einiger Zeit gibt, kann sich Fiedler selbst nicht erklären. Als mögliche Gründe nennt er mangelnden Vollzug bestehender Gesetze, Kapazitätsengpässe bei Aufsichtsbehörden und langwierige Rechtsverfahren gegen rechtlich kaum greifbare Anbieter von Schwarzlotterien in Steueroasen.